FORERPS

Hallo!

Ziel des ERPS-Lernsystems ist ja, dass ungefähr die Hälfte der Lernpunkte über Erfahrungslernen und die Hälfte über ALPs kommen. Ich hab schon länger die wage Ahnung, dass das in der Praxis meist nicht hinhaut und die ALPs deutlich überwiegen. Das fände ich persönlich schade, weil ja dann eines der besten Features von ERPS nicht mehr so recht zum Tragen käme. Mit ALPs kann man in anderen Systemen auch lernen.

Bevor ich jetzt dazu aufrufe das doch bitte alle Spielleiter weniger ALPs verteilen ("Steinigt ihn!") oder mir Regeländerungen ausdenke, die zu mehr Lernpunkten führen, würde ich gerne mein wages Gefühl mal statistisch untermauern.

Zu diesem Zweck werde ich mir bei allen zukünftigen Spielrunden folgende Daten notieren:

- Spielleiter_in (evntl. anonymisiert), System, Spieldauer, Datum
- erlangte Erfahrungslernpunkte (Durchschnitt über alle Spieler_innen)
- vergebene ALPs (auch dder Schnitt)
- vergebene Belohnungs-ALPs für Spezialaktionen (Schnitt)
- Bemerkungen

Fehlen noch wichtige Daten, die man braucht um die Statistik sinnvoll zu machen?

Falls jemand Lust hat, mitzumachen würde ich mich über zusätzliche Meßpunkte freuen. Gerne hier in den Kommentaren.

Für eine aussagekräftige Statistik würde ich folgende Daten aufnehmen:

- Spieldauer
- Anzahl der Spieler
- Anzahl der zugelassenen Würfe, getrennt nach Attributs- und Sinneswürfe sowie erlernten und nicht erlernten Fähigkeiten
- Anzahl der erfolgreichen Würfe
- Anzahl der zugelassenen Lernwürfe (was Attributs-, Sinneswürfe und nicht erlernte Fähigkeiten schon ausschließt)
- Anzahl der erfolgreichen Lernwürfe

Dadurch könnte man noch erkennen, ob oft nur Würfe ohne Lernpunktchance (Attribute, Sinne) zugelassen werden und ob bei einem schlechten Verhältnis von Würfen zu Lernwürfen die Charaktere noch nicht stark genug oder die Proben zu schwer sind.
Außerdem macht es natürlich einen großen Unterschied, ob man 4 Mal die Stunde oder nur einmal in 3 Stunden überhaupt würfeln darf.

Ich stimme ROSSI zu, dass für eine sinnvolle Statistik definitiv auch die Anzahl der Würfelwürfe auf Fertigkeiten festgehalten werden sollte - denn eventuell kommt es auf den Stil des Spielleiters an, wie viele Würfe generell er zulässt. Allerdings denke ich, dass es keinen Sinn macht, die menge der Attributs/Sinneswürfe festzuhalten... auf die gibt es keine LPs, also uninteressant.

Eine Beobachtung, die ich in einer Runde vor kurzem festgestellt habe (ich war Spielleiter):
- Die Runde hat sich ständig über zu wenig Lernpunkte beschwert (so wie jede Runde )
- Tatsächlich gab es eine MENGE (gefühlt, nicht festgehalten - ca. 5 pro Stunde/Person) Lernwürfe
- Die meisten Lernwürfe gingen aber "daneben" = erfolgreiche Aktion aber kein LP
- Die Gruppe hatte eher Anfänger-Charaktere und sich dementsprechend zurückgehalten mit schweren Aktionen (die Lernpunkt-Chance war also eher gering)

Nach ungefähr 4-5 abenden merkte ich dann, dass speziell die Spieler, denen am häufigsten obiges passierte auch noch ca. 10 ALPs pro Spieler angehäuft und nie ausgegeben haben. Und siehe da: Nachdem wir gemeinsam die ALPs auf schon vorhandene Fertigkeiten verteilt haben und die Spieler dementsprechend "mächtiger" waren, klappten auch mehr Lernpunkte. Gefühlt hatten sie plötzlich mehr Lernpunkte erwürfelt als an allen Spielabenden davor.

Meiner Meinung hängt dies stark mit dieser Tabelle zusammen:
viewtopic.php?f=5&t=353&start=10#p888
Wie man dort sieht, ist es alleine für die Lernpunkt-Wahrscheinlichkeit am besten, eine MW-Fertigkeit-Differenz irgendwo zwischen 10 und 15 zu haben. Viele der MWs aus obiger Runde bewegten sich auf dem Niveau "bis MW 12" (also unter der perfekten Wahrscheinlichkeit) oder "ab MW 19" (also oberhalb des gut machbaren für Anfängercharaktere).

Daher eher der Aufruf an mich selbst: Mehr MWs von 13-18
Und Spieler sollten sich nicht nur an die ganz einfachen oder ganz schweren Dinge wagen, sondern vor allem an das "gut machbare".

Meiner Meinung nach braucht es aber keine Änderungen am Regeldesign dafür. Höchstens ein leichtes "pushen" des Spielleiters auf die Spieler, doch lieber das "richtige" zu tun oder ihnen im Abenteuer einfach mehr Möglichkeiten zu geben...

Ich hab jetzt in meiner Tabelle quasi als Kompromiss noch die Spieldauer und die Anzahl der Spieler und zusätzlich noch eine grobe Einschätzung der Erfahrung der Charaktere aufgenommen. Sicher sind mehr Daten gut, aber ich will beim Rollenspielen schon auch noch Rollenspielen können und nicht nur Striche machen. Wem das Spaß macht, soll das aber gerne tun.

Und klar hängt viel an der Spielleiterin und der Höhe der MWs, die sie halt so verteilt, deswegen wünsche ich mir ja Daten aus möglichst vielen Runden, damit man sozusagen den Systemeinfluß rausfiltern kann.

Es kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, dass man die MWs nur noch an die Gruppe anpasst, damit die LP-Chance stimmt.

Vielleicht kann man ja kleine benutzerfreundliche Zettelchen beim Zeltcon verteilen mit vorgefertigten Spalten drauf, dann dürften wir hinterher schon ganz gut Daten haben. Ich hab bisher nur 4 Zeilen in meiner Tabelle, grummel, ich spiel einfach zu wenig ERPS.

Kleine Zwischenmeldung:

Nach 7 Messwerten aus 2 Runden zeichnet sich ab, dass ungefähr doppelt so viele ALPs wie LPs verteilt werden. Also wird zumindest in diesen Runden nur ca. ein Drittel durch Erfahrungslernen gelernt und nicht wie angestrebt(?) die Hälfte. Weitere Messungen sind sicherlich nötig.